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© / Quelle: NWZ-Online / 28.09.2007

Klassenerhalt ist häufigstes Ziel

BOßELN Bei den Frauen I kommt es gleich zum Duell Reitland gegen Kreuzmoor

 Die Frauen I aus Moorriem wollen sich in der Landesliga behaupten.

Auch die Männer I aus Schweewarden haben in der Landesliga nur ein Ziel: Klassenerhalt.

Die Moorriemer Frauen peilen als Neu-ling in der Landesliga den Klassenerhalt an.                    Foto: Wolfgang Böning

WESERMARSCH - ng - Am Sonntag, 30. September, beginnt die Boßelsaison 2007/2008 in den verschiedenen Staffeln des Landesverbands Oldenburg und in den Kreisstaffeln. In der höchsten Klasse der Frauen I, der Landesliga, sind mit Kreuzmoor, Reitland und Moorriem wieder drei Teams aus der Wesermarsch vertreten. Kreuzmoor und Reitland zählen zu den „alten Hasen“, während Moorriem erstmals Landesligaluft schnuppert. Die Sprecherin der Kreuzmoorer, Karin Ledebuhr, glaubt, dass wegen vieler ausgeglichen besetzter Teams eine gute Platzierung schwierig wird. „Bei Ausfällen in der Mannschaft wird unsere Personaldecke schon dünn“, gibt sie zu bedenken und strebt nach Platz drei im Vorjahr einen Platz im Mittelfeld an. Auch nicht ganz rund lief es bei Reitland in der vergangenen Saison. Mannschaftsführerin Anja Rütemann: „Bei einigen gleichwertigen Teams hängt auch vieles von der Tagesform ab. Wir streben das Mittelfeld der Tabelle an." Gleich am ersten Spieltag kommt es zum ewig jungen Duell zwischen den Rivalen aus Reitland und Kreuzmoor, wenn es gleich eine erste echte Standortbestimmung geben könnte. Die Mannschaftsführerin Eka Schumacher vom Aufsteiger Moorriem ist sich der Schwere der Aufgabe bewusst. Schumacher: „Die Landesliga hat schon ein anderes Niveau. Hier werfen einige gestandene Teams mit jahrelanger Erfahrung. Für uns wäre es ein Traum, den Klassenerhalt zu schaffen.“ Für Moorriem geht es gleich zum Auftakt zum Titelverteidiger Schweinebrück, den alle als erneuten Titelfavoriten bezeichnen.
Eine Klasse tiefer in der Bezirksliga Süd/Ost werfen gleich fünf Mannschaften aus den Kreisverbänden Butjadingen und Stadland in der Achterstaffel. Favoriten sind hier die beiden Landesliga-Absteiger Halsbek und Haarenstroth. Die Verfolgerrolle könnten Stollhamm, Schweewarden und Delfshausen übernehmen. Für die beiden Aufsteiger Esenshamm und Augusthausen lautet das erste Ziel der Klassenerhalt.
Bei den Männern I sind Reitland und Aufsteiger Schweewarden die ranghöchsten Kreisvertreter in der Landesliga. Der Vorjahresaufsteiger Reitland wurde zur „Halbzeit“ schon als Absteiger gehandelt, doch durch eine starke Rückserie wurde der Nichtabstiegsplatz noch erreicht. Dafür musste dann Kreuzmoor absteigen. Der Reitlander Mannschaftsführer Uwe Heuermann: „Einige Mannschaften haben sich noch verstärkt. Für uns wird es wieder um den Klassenerhalt gehen.“ Vor zwei Jahren befand sich Schweewarden schon einmal in der Landesliga, musste diese Staffel aber gleich wieder verlassen. Mannschaftsführer Stefan Freese: „Die Landesliga ist schon ein ganz anderes Kaliber. Wir werden versuchen die Klasse zu halten.“
In der Bezirksliga will der Kreuzmoor den „Betriebsunfall Abstieg“ wettmachen und um den Aufstieg mitspielen. Mannschaftsführer Michael Backhaus ist aber noch skeptisch: „Es läuft längst noch nicht alles rund bei uns". Rainer Rüthemann vom Aufsteiger Mentzhausen zeigt sich hingegen in seiner Einschätzung eindeutig: „Wir müssen die Punkte für den Klassenerhalt sammeln.“ Bereits am zweiten Spieltag kommt es zum prestigeträchtigen Duell Kreuzmoor gegen Mentzhausen. Für Kreuzmoor und Mentzhausen heißt es auch immer wieder, sich den Heimvorteil zu erarbeiten, denn auf den Moorstrecken ergibt sich durch Versackungen immer einmal wieder ein neues Straßenprofil auf einigen Abschnitten mit neuer Konstellation für die Wurflinie.

Absteiger Hollwege wird als Topfavorit für den sofortigen Wiederaufstieg in der Bezirksklasse Süd/Ost gehandelt. Waddens als Vizemeister wird erneut eine erfolgreiche Saison zugetraut. Aufsteiger Moorriem konnte sich in der Vorsaison gut behaupten, und will darauf aufbauen. Der Aufsteiger Salzendeich empfängt am ersten Spieltag Moorriem und strebt selbst den Klassenerhalt an.
Als Unterbau gibt es für die beiden Kreisverbände Butjadingen und Stadland bei den Männer I wiederum eine gemeinsame 1. Kreisliga. Verstreut auf vier Ammerland-Kreisstaffeln finden sich die Frauenteams Kreuzmoor II, Mentzhausen, Reitland II, Salzendeich und Augusthausen II wieder.

© / Quelle: NWZ-Online / 26.09.2007

Neue Wettkampfsaison beginnt

BOßELN Start in die neue Punktspielserie

Landesliga spannend

Vorschau

Die Friesensportler starten in die neue Saison im Straßenboßeln. In der Landesliga der Männer I kommt es gleich zum Ammerland-Derby zwischen Halsbek und Westerscheps.

von Ute Draschba

Sandra Schimanski aus Horsten boßelt für Schweinebrück. Die „Boßelerin des Jahres“ fährt im Oktober nach Irland zum Turnier „Queen of the road“.

AMMERLAND - Am nächsten Sonntag, 30. September, starten die Friesensportler in die neue Boßelsaison. In den Ligen im Landesverband Oldenburg geht es für insgesamt 90 Teams aus den sieben Kreisverbänden um Punkte. Ende März steht dann fest, ob sich die amtierenden Landesmeister Westerscheps (Männer I), Schweinebrück (Frauen I und II, Männer II) sowie Altjührden (Männer III) erneut erfolgreich durchsetzen konnten. Aus dem Ammerland sind in den höchsten Ligen vertreten: Halsbek, Spohle, Westerscheps (Landesliga Männer I); Torsholt, Leuchtenburg und Halsbek (Landesliga Männer II); Leuchtenburg und Spohle (Landesliga Männer III und Männer IV); Westerscheps (Landesliga Frauen I) sowie Spohle und Leuchtenburg (Landesliga Frauen II).
Landesliga Männer: Namhafte Werferzugänge verzeichneten die Mannschaften von Schweinebrück mit Hans-Georg und Bernd-Georg Bohlken sowie Halsbek mit Dennis Sander (Westerscheps) und Cleverns mit Fritz Siefken (Pfalzdorf). Damit wird der Kampf um den Einzug in die FKV-Finalrunde womöglich richtig spannend. Die ersten drei Mannschaften qualifizieren sich. Favorisiert sind Landesmeister Westerscheps, Vizemeister Spohle, Schweinebrück und Cleverns. Bei den Halsbekern bleibt abzuwarten, wie sich der krankheitsbedingte Ausfall des Paradewerfers Rainer Hilljegerdes auswirkt?
Bezirksliga Männer: Beste Chancen für den Wiederaufstieg in die Landesliga hat das junge Team aus Kreuzmoor. Auch die Vorjahreslandesligisten Stapel und Torsholt haben gute Chancen.
Bezirksklasse Männer: Ausgemachte Titelanwärter sind in der Süd-Ost-Staffel die Mannschaften von Hollwege und Waddens. Profit aus der Heimstrecke könnte Aufsteiger Salzendeich schlagen. Portsloge hat die Männer-II-Mannschaft zurückgezogen und setzt jetzt voll und ganz auf die Männer I in der Bezirksklasse.
Landesliga Frauen: Aus dem Jeverland, Wilhelmshaven und Waterkant sind erneut keine Frauen-I-Teams in der Landesliga vertreten. Das Maß aller Dinge sind die Werferinnen von Lat’n rull’n Schweinebrück mit der „Boßelerin des Jahres“ Sandra Schimanski aus Horsten. Als Liganeulinge gehen erstmals Moorriem und zum 14. Mal Zetel/Osterende ins Rennen.

Bezirksliga Frauen: Mit den ammerschen Boßelteams aus Haarenstroth und Halsbek, die aus der Landesliga abgestiegen sind, kommt ein hohes Niveau in die Bezirksliga Süd-Ost. Eine gute Saison haben Roggenmoor-Klauhörn und Delfshausen hinter sich und sind jetzt gefordert. Das Ziel der beiden Aufstiegsteams Augusthausen und Esenshamm ist sicherlich der Klassenerhalt.

© / Quelle: friesensport.de-Redaktion / 14.09.2007

Boßelpunktspielsaison 2007/2008

Saisonvorbericht

Männer:  Westerscheps wieder in der Favoritenrolle

Frauen:  Schweinebrück peilt vierten Titel in Folge an

von gerold meischen

Oldenburg. Am letzten Sonntag im September, 30.09.2007, startet der Klootschießerlandesverband Oldenburg e.V. (KLV) in die neue Boßelpunktspielsaison. Zur neuen Saison konnte Spielleiter Erich Kuhlmann (Rosenberg) einige Änderungen verzeichnen. Erstmals nimmt die Seniorenklasse "Männer IV" mit einer Landesliga auf KLV-Ebene am Punktspielbetrieb teil. Hierzu führte Erich Kuhlmann Anfang Juli 2007 ein zweimaliges Ausscheidungswerfen für die Startbesetzung der neuen Spielklasse durch. Für die neue Landesliga entfiel die bisherige Bezirksliga "Männer III". Die Altersklasse "Männer III" nimmt nun nur noch mit einer Landesliga am Spielbetrieb teil. Erstmals seit Einführung der Landesliga "Männer II" spult die Spielklasse den Spielbetrieb in einer eingleisigen Spielklasse durch, statt der bisherigen zwei Vor- und Platzierungsrunden. Dafür hat die Landesliga "Frauen II" die Eingleisigkeit aufgegeben und startet nun mit zwei Vor- und Platzierungsrunden.

Zwischen die Spielzeiten konnte Passwartin Edda Hemken (Westerstede) einige namhafte Spielerwechsel zwischen den höherspielenden Vereinen vermerken. Einen kleinen Aderlass erlebte dabei der Boßelverein Ruttel im Männerbereich (Bezirksliga), muss man doch die Abgänge von Hans-Georg und Bernd-Georg Bohlken zum Reviernachbarn Schweinebrück und Thomas Egidius zum Landesligameister nach Westerscheps kompensieren. Landesligameister Westerscheps meldet den Abgang von Dennis Sander zum Ligakonkurrenten nach Halsbek. Landesligist Cleverns konnte sich in der Sommerpause die Dienste von Fritz Siefken sichern. Der Jeverlandheimkehrer spielte bis zur abgelaufenen Spielzeit lange Jahre in der Paradetruppe "Gummi-II" beim ostfriesischen Serienmeister und amtierenden FKV-Meister Pfalzdorf.

Mit dem Beschluss zur Ligenstrukturreform im Herbst 2003 ging der KLV-Oldenburg Kompromisse ein, die sich bis heute zumeist als nachteilig erwiesen haben. Statt grundsätzlich einen Spielbetrieb in 10er-Ligenstärke vorzugeben, spielen auch in der kommenden Saison einige Klassen in 8er-Ligenstärke, andere in 10er-Ligenstärke oder gar in einem Mix aus zwei Vorrundengruppen wie zunächst Männer-II und nun Frauen-II. Es allen Beteiligten recht machen zu wollen scheitert im Regelfall - im Ligenspielbetrieb zeigt sich diese Weisheit einmal mehr. Ziel muss es sein, einen einheitlichen Spielbetrieb in 10er-Ligenstärke auf die Beine zu stellen und dabei die ostfriesische Ligenstruktur als Maßstab zu nehmen. Bis hin zu Wettbewerbsverzerrungen, auch bedingt durch zu weit gefasstes Regelwerk, lässt die aktuelle Ligenstruktursituation Spielraum für allerlei ungeahndete Tricksereien - zum Verdruss der dadurch benachteiligten Aktiven und Vereine.

Unterhalb des Landesverbandes sind mittlerweile Entwicklungen eingetreten, die scheinbar unbeobachtet und unkontrolliert an Eigendynamik entwickeln. Auf der anderen Seite zeigen sie aber auch deutlich auf, auf welches Dilemma Landesverband und Kreise zusteuern. Ein Blick auf bereits veröffentlichte Spielpläne aus den Kreisebenen zeigt auf, dass sich unterhalb der Landesverbandsstruktur mittlerweile im Kreisverband Ammerland eine quasi Unter-Landesverbandsstruktur entwickelt. Am Spielbetrieb im Kreisverband Ammerland nehmen in der kommenden Saison neben dem Heimatkreisverband Ammerland und Ko-Partner Waterkant auch Vereine aus Butjadingen und Stadland teil. Stadland und Butjadingen sind per heute schon nicht mehr in der Lage, einen eigenständigen Spielbetrieb auf die Beine zu stellen. Ähnlich der Zustand in Jeverland und Wilhelmshaven, die ebenfalls einen Spielbetrieb als Ligengemeinschaft führen. Auch dies ist eine Auswirkung der Kompromisse 2003. Statt wie ursprünglich angedacht nach ostfriesischem Vorbild - die zweifelsfrei auf Kreisebene über die deutlich höhere Ligen- und Spielerzahl verfügt - die Ligenstruktur aufzubauen, wurde ein Kompromiss gewählt, der nicht der Spitze im Boßelsport den Flair des Landesebenenboßelns vermittelt, sonder wieder einer breiteren Masse. Im Männer-I-Bereich wählte Oldenburg eine Struktur mit Landesliga und Bezirksliga alá Ostfriesland - setzte dann aber noch 16 Vereine in zwei Bezirksklassen darunter. Mit dem Verzicht auf diese beiden Klassen würde die Kreisebene wieder um 16 Mannschaften aufgestockt. Ein ähnlicher Kompromiss findet sich auch in Frauen-I mit zwei Bezirksligen statt einer Bezirksliga als Unterbau. Stärke wird nicht dadurch demonstriert, dass man sich mit einer breit gefächerten Landesebene präsentiert, sondern allein auf der Straße mit der Boßelkugel in der Hand. Wird der Unterbau ausgehöhlt ist es eine Frage der Zeit, wann die Spitze zusammenbricht. Nachteilig wirkt sich hier insbesondere auch wieder der Versuch aus, es allen recht machen zu wollen. Als Beispiel soll hier einmal die Entscheidung in Frauen-II herhalten. Statt vom Landesverband strikt die Liga vorzugeben werden die betreffenden Vereine "befragt", wie denn die Spielklasse mit zehn Vereinen aussehen soll und es den Vereinen genehm wäre. Ein eingleisige Liga wäre zweifelsfrei das Ideal - bedenkt man die Erfahrungen in Männer-II. Eine 10er-Liga war aber augenscheinlich den Frauen-II zu viel - weil vier Spieltage mehr. "Och nö" alá "wünsch dir was" gewann die Oberhand und flugs wurde die Entscheidung für zwei Gruppen gefällt. Weitsicht? Wohl kaum. Zeugt es von Führungsstärke, wenn man sich stets der Mehrheit hingibt, statt mit Weitsicht nachhaltige Entscheidungen unter dem Vorsatz der Kontinuität trifft? Würden wir unsere Arbeitswelt nach den Gutdünken jedes Arbeitnehmers organisieren wollen, würde schnell Anarchie herrschen und der Untergang wäre vorbestimmt.

Titelverteidiger Westerscheps ist auch in der neuen Saison das Maß aller Dinge - muss aber ein wachsames Auge auf Halsbek halten.

Männer - Landesliga - Titelverteidiger Westerscheps konnte in der vergangenen Saison mit sechs Zählern Vorsprung bei nur einer Niederlage klar die Spielklasse dominieren, die FKV-Finalrunde mit der Vizemeisterschaft durchlaufen und gilt bei Experten erneut als erste Anwärter auf den Titel. In der Sommerpause musste Westerscheps das Jungtalent Dennis Sander zum Verfolger nach Halsbek ziehen lassen. Die in der letzten Saison punktgleichen Verfolger mit Vizemeister Spohle und Halsbek gelten auch in dieser Saison wieder als erster Verfolger. Vizemeister Spohle verzeichnet keine wesentlichen Veränderungen im Kader und setzt auf Konstanz und Ausgeglichenheit. Halsbek werkelt weiter an einem zukunftsträchtigen Team und konnte bereits mehrfach mit den Jugendlichen im Team Klasse aufblitzen lassen. Die Verpflichtung von Dennis Sander macht gerade deshalb Sinn. Die große Unbekannte zum Saisonauftakt ist der Serienmeister vergangener Tage, Schweinebrück. Es bleibt abzuwarten, welchen Schub das Team, das seit einigen Spielzeit mehr in der unteren Tabellenhälfte zu finden ist, durch den Heimkehrer Hans-Georg Bohlken und Sohn Bernd-Georg erfährt. Beide starten gemeinsam in der neu formierten Gummi I. Mit diesen beiden Neuzugängen verfügt Schweinebrück nun über bislang fehlende Aufstellungsalternativen und hofft, damit wieder in die vordere Tabellenregion nachhaltig vorstoßen zu können. Cleverns hielt in der vergangenen Zeit lange Zeit mit den Top3 an der Spitze mit, bevor dann altbekannter Schlendrian manch eingeplanten Sieg verhagelte. Dennoch kann der vierte Tabellenrang ein Fingerzeig auf die Zukunft sein. Mit Neuzugang Fritz Siefken von Ostfrieslandserienmeister Pfalzdorf legte Cleverns in Sachen Leistungsvermögen nach und kann damit vielleicht gar noch höhere Ziele anpeilen. Grabstede war auch in der vergangenen Saison wieder "nicht Fisch - nicht Fleisch". Exzellente Jugendarbeit schlägt sich noch nicht in Zählbarem nieder. Überraschungserfolgen folgen ebenso Überraschungsniederlagen. Grabstede muss hartnäckig die fehlende Konstanz bekämpfen - mit dem jugendlichen Potenzial ist dann auch eine Top3-Platzierung in Sicht. Ähnlich die Situation in Bredehorn. Auch hier endet jugendlicher Elan nicht zwangsläufig stets in einem Tagessieg. Vorrangiges Ziel der Bredehorner muss sein, sich frühzeitig in der oberen Tabellenhälfte zu positionieren, damit das immer wieder in den Köpfen präsente Abstiegsgespenst keinen Nährboden findet. Mit Konstanz und Gelassenheit sollten sich die Erfolgserlebnisse dank des Werferpotenzials von allein einstellen können. Mit einem Husarenstück in den letzten Runden vermied Reitland zum Nachteil vom ewigen Wesermarsch-Rivalen Kreuzmoor doch noch und hielt die Klasse. Auch für die Saison heißt das vorrangige Ziel "Klassenerhalt". Trotz exzellenter Einzelkönner alá Michael Hülstede reicht die Teamleistung noch nicht für Gedanken an höhere Regionen. Deshalb muss Reitland vorrangig seinen Blick auf die beiden Aufsteiger Zetel-Osterende und Schweewarden richten. Aufsteiger Zetel-Osterende ließ zwar in der Bezirksliga den einen oder anderen Punkt unnötig liegen - der Aufstieg war aber dennoch, insbesondere dank der tollen vorentscheidenden Leistung im Auswärtsspiel in Schweewarden, relativ ungefährdet. Schweewarden rettete sich mit einem Pluspunkt mehr auf dem zweiten Aufstiegsplatz ins Ziel. Für beide Teams hängen die Trauben in der Landesliga ein Stückchen höher und vorrangigster Gegner in der Landesliga, an den man sich halten muss, wird wohl Reitland sein.

Prognose:  Titelverteidiger Westerscheps gelingt der erneute Titelgewinn dank konstanterer Leistung und sicherer Heimerfolge. Halsbek überflügelt erstmals Spohle wieder und richtet sich hinter Westerscheps als Vizemeister ein. Spohle kann an die erfolgreichen Jahre nicht mehr anschließen - zumindest aber die aufrückenden Verfolger Cleverns, Grabstede und Schweinebrück auf Distanz halten und eine insgesamt geruhsame Saison verleben. Cleverns kann sich einer deutlich höheren Aufmerksamkeit  seiner Konkurrenten dank der letztjährigen Überraschungserfolge sicher sein - für den großen Sprung in die Top3 reicht es deshalb nicht. Bredehorn gelingt es diesmal nicht, die nun aufmerksamer agierende Gegnerschaft mit überraschenden Erfolgen zu übertölpeln. Trotz der vermeintlichen Vorteile durch den Spielplan zu Saisonbeginn - die dicken Brocken kommen erst zum Ende der Hinrunde - wird Bredehorn über den gesamten Saisonverlauf immer wieder die Abstiegszone im Nacken spüren. Der Abstiegskampf nivelliert sich im Saisonverlauf zu einem Dreikampf zwischen Reitland und den beiden Aufsteigern, Zetel-Osterende und Schweewarden - mit dem besseren Ende für Zetel-Osterende, hat man doch den vermeintlichen Vorteil, die beiden ärgsten Konkurrenten zunächst daheim empfangen zu dürfen. Schweewarden hat seinen Heimnimbus mittlerweile eingebüsst - der Wechsel zwischen breiter Rennpiste und schmaler Deichstraße bekommt der Konkurrenz zunehmend besser. Reitland hat ein knackiges Hinrundenprogramm und muss zunächst bei den direkten Konkurrenten auswärts antreten. Ob mit diesen Vorgaben ein Husarenstück wie in der vergangenen Saison gegen Kreuzmoor nochmals gelingt bleibt deshalb fraglich.

Kreuzmoor musste in der vergangenen Saison unerwartet die Landesliga mit dem Abstieg quittieren und geht nun als Top-Favorit in der Bezirksliga an den Start.

Bezirksliga - Für die beiden Aufsteiger in die Landesliga, Zetel-Osterende und Schweewarden, sind Kreuzmoor und Stapel aus der Landesliga abgestiegen. Landesligaabsteiger Kreuzmoor startet als Top-Favorit in die Saison. Der Landesligaabstieg kam für die Kreuzmoorer denkbar überraschend und soll als "Betriebsunfall" mit dem sofortigen Wiederaufstieg wettgemacht werden. Mitabsteiger Stapel zählt zum engsten Favoritenkreis um den wichtigen zweiten Aufstiegsplatz. Zum engeren Favoritenkreis zählt auch Torsholt, das in der vergangenen Spielzeit nur um einen Punkt den Landesligaaufstieg an Schweewarden verlor. Förrien-Minsen und Rüstringen überraschten in der vergangenen Spielzeit mit unerwarteten Erfolgen und schlossen mit deutlich positivem Punktekonto die Saison ab. Gelingen in der neuen Spielzeit ähnlich gute Resultate, ist ein Einzug in die oberen Tabellenhälfte durchaus wieder möglich. Nur einen Zähler zurück rangierte Ruttel im Tabellenmittelfeld. Ruttel muss in der neuen Saison den Abgang von Vorzeigefriesensportler Hans-Georg Bohlken und Sohn Bernd-Georg zu Reviernachbar Schweinebrück ebenso kompensieren wie den Wechsel von Thomas Egidius zum Landesligameister Westerscheps. Gefordert sind nun die stetig zulegenden Nachwuchskräfte um Andre Feyen und Dirk Meinjohanns. Rosenberg startet die vergangene Spielzeit furios, meldete Landesligaansprüche an und verschwand im weiteren Saisonverlauf in den Niederungen der Tabelle. Haarenstroth konnte im letzten Moment Hollwege den Klassenerhalt entreißen und Hollwege als zweiten Absteiger neben Bockhorn wieder in die Bezirksklasse stoßen. Zur neuen Saison konnte sich Haarenstroth mit Kräften aus dem Umfeld verstärken - ob dies ausreicht, um sich von vornherein aus dem Abstiegsstrudel heraus zu halten, bleibt fraglich. Mit den Titelgewinnen in den Bezirksklassen konnten Mentzhausen (Süd-Ost) und Bohlenbergerfeld (Nord-West) den Aufstieg in die Bezirksliga feiern. Beide Teams orientieren sich zunächst an der unteren Tabellenhälfte und haben vorrangig den Klassenerhalt ins Auge gefasst.

Prognose:  Kreuzmoor, Stapel und Torsholt bestimmen das Geschehen im Titel- und Aufstiegsrennen - mit dem besseren Ende für Kreuzmoor und Torsholt. Mentzhausen, Bohlenbergerfeld und Haarenstroth stehen von Beginn an im Abstiegskampf - Rosenberg und Ruttel haben zu kämpfen, um sich vom Tabellenkeller fernzuhalten. Förrien-Minsen kann nicht wieder an die tolle letzte Saison anschließen und ist früh im Tabellenmittelfeld festgesetzt. Rüstringen läuft nochmals auf dem Niveau des Vorjahres ein und etabliert sich in der oberen Tabellenhälfte hinter den Top3.

Osterforde peilt eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte an.

Bezirksklasse Nord-West - In der vergangenen Saison feierte Bohlenbergerfeld Titel und Aufstieg - Wiefels und Sandelermöns mussten in die Kreisliga absteigen. Für Aufsteiger Bohlenbergerfeld ist Bockhorn aus der Bezirksliga abgestiegen. Steinhausen verpasste in der vergangenen Saison den Aufstieg gegenüber Bohlenbergerfeld nur über das schlechtere Schoetverhältnis und nimmt erneut Anlauf auf die Bezirksliga. Ärgster Widersacher ist Bezirksligaabsteiger Bockhorn. Die Bockhorner wurden aber in der vergangenen Spielzeit in der Bezirksliga derart hart rangenommen und regelmäßig deutlich deklassiert, dass dies Nachwirkungen auf die neue Saison haben könnte und die Bockhorner eher im Tabellenmittelfeld erwarten lässt. Dafür steht mit Osterforde, Grabstede II und Bentstreek gleich ein Trio parat, um Steinhausen in die Suppe zu spucken. Sandelermöns erinnert sich gern vergangener Jahre mit der Zugehörigkeit zur Landesliga. In der vergangenen Saison konnte Sandelermöns keine rechten Akzente in der Bezirksklasse setzen. Nicht Fisch - nicht Fleisch möchte man meinen - hinter Sandelermöns rangierten am Saisonende nur noch die beiden Absteiger Wiefels und Hohenkirchen. Aus den Kreisligen haben Hooksiel (Jeverland/Wilhelmshaven) und Astede (Friesische Wehde) mit dem Kreistitelgewinn den Einzug in die Bezirksklasse gefunden. Erfahrungsgemäß spielen Aufsteiger zumeist in der unteren Tabellenregion. Das dies diesmal anders sein könnte, steht zu bezweifeln.

Prognose:  Kein Verein kann von Beginn an die Führung übernehmen - zu ausgeglichen ist die Konkurrenz mit steten Positionswechseln und engen Punktabständen. Das glücklichere Team wird am Ende Titel und Aufstieg in Empfang nehmen. Für die beiden Aufsteiger, Hooksiel und Astede, hängen die Trauben dennoch zu hoch und am Saisonende geht es wieder runter in die Kreisliga. Bezirksligaabsteiger Bockhorn gelingt es nicht, die Tabellenspitze unter Kontrolle zu nehmen - der sofortige Wiederaufstieg scheint nicht greifbar zu sein. Also mag man sich auf eine endgültige Titelentscheidung zwischen Steinhausen und Bentstreek einrichten.

Nach nur einem Jahr musste Hollwege die Bezirksliga wieder verlassen und geht nun als Favorit in die neue Bezirksklassen-saison.

Bezirksklasse Süd-Ost - Mentzhausen fuhr in der vergangenen Saison mit Abstand den Titel ein und sicherte sich den Aufstieg in die Bezirksliga. Dafür kommt Hollwege nach einem Jahr in der Bezirksliga wieder in die Bezirksklasse zurück. Aus den Kreisligen steigen Salzendeich (Butjadingen/Stadland) und Portsloge (Ammerland/Waterkant) als Meister in die Bezirksklasse für Roggenmoor/Klauhörn und Spohle II auf. Hollwege hielt sich in der Bezirksliga lange Zeit wacker, bevor sie kurz vor Schluss doch noch das Abstiegsschicksal ereilte. Ist der Abstieg gut verdaut, ist den Hollwegern der sofortige Wiederaufstieg durchaus zuzutrauen. Als ärgster Widersacher im Titelrennen ist Waddens ausgemacht. Die Straße am Deich in Waddens bietet echten Heimvorteil, der in genügend Punkte für ein Kopf-an-Kopf-Rennen umzumünzen wäre. Moorriem präsentierte sich als Aufsteiger aus der Kreisliga gleich im ersten Jahr in der Bezirksklasse prächtig und belegte in der Endabrechnung den dritten Rang. Ob es aber schon reicht, um Hollwege und Waddens in Bedrängnis zu bringen, wird die Saison zeigen. Leuchtenburg konnte sich nach einer verkorksten Hinrunde noch bis auf den vierten Rang vorarbeiten und sollte am Ende der neuen Saison auch wieder in der oberen Tabellenhälfte zu finden sein. Die beiden Waterkantvertretungen Altjührden und Langendamm-Dangastermoor spielen seit einigen Spielzeiten schon keine gewichtige Rolle in Titelkämpfen mehr. Statt im Titelrennen den Ton anzugeben, gilt bei beiden Teams regelmäßig der Blick dem drohenden Tabellenende. Auch in der kommenden Saison scheint sich daran nicht wirklich etwas ändern zu wollen. Portsloge konnte nach dem Abstieg 2005/2006 in der letzten Saison den sofortigen Wiederaufstieg feiern, verzichtet in der kommenden Saison mit seinem Team auf die Teilnahme an der Männer-II-Landesliga und setzt nun alle Kraft auf das Erreichen eines guten Mittelfeldplatzes. Aufsteiger Salzendeich war letztmals in der Saison 1990/1991 im Boßelspielbetrieb auf Landesebene vertreten - danach dümpelten die Stadlander in der Kreisliga mit unterschiedlichem Erfolg herum. In der Ligengemeinschaft Butjadingen/Stadland setzte sich Salzendeich (STA) gegen Abbehausen (BUT) im Titelrennen mit nur zwei Minuspunkten durch und will nun eine ebenso gute Rolle wie Aufsteiger Moorriem im vergangenen Jahr in der Bezirksklasse spielen. Zuzutrauen ist es den Stadlandern - zum Nachteil eines Waterkantteams.

Prognose: Hollwege setzt sich gleich wieder auf die Überholspur der Liga, ohne sich allerdings vom Feld absetzen zu können und muss bis zum letzten Spieltag kämpfen. Waddens hält Kontakt zu Hollwege, verliert aber unnötige Punkte in der Fremde, die letztendlich den Aufstieg kosten. Moorriem kann das Vorjahresniveau halten und mischt in der oberen Tabellenhälfte mit. Aufsteiger Salzendeich kann dank Heimstrecke ordentlich Punkte sammeln und sich in die Mitte orientieren. Portsloge kann mit seinem Aufsteigerteam stets den Anschluss ans Mittelfeld halten. Leuchtenburg ist die neue Kraft in der Liga und kann ein gewichtiges Wörtchen im Titelkampf mitreden. Nicht wirklich mitreden können Altjührden und Langendamm-Dangastermoor. Beide Teams müssen sich im weiteren Saisonverlauf mit dem Abstieg in die Kreisliga mehr und mehr anfreunden.

Senioren - II bis IV  Zur neuen Saison startet der KLV-Oldenburg erstmals einen Spielbetrieb Landesliga Männer IV. In einem zweimaligen Ausscheidungswerfen im Juli diesen Jahres qualifizierten sich acht Teams für die neue Landesliga. Im Gegenzug strich der KLV-Oldenburg die Bezirksliga Männer III ersatzlos. Die Landesliga Männer II reduzierte sich nach dem Zurückziehen von Garms, Grabstede, Wiarden und Portsloge sowie dem Zugang von Leuchtenburg auf acht Mannschaften. Leider konnten die sieben Kreisverbände im KLV-Oldenburg der 2003 erfolgten Aufforderung durch den KLV-Vorstand, einen entsprechenden Unterbau zu den Seniorenligen zu schaffen, bislang nicht Folge leisten. Erkennbarer Unterbau ist nur in den wenigsten Fällen vorhanden. Weiterhin starten Seniorenwerfer in den Hauptklassen. Diese Entwicklung ist mangels geeigneter Jugendausbildung in vielen Vereinen im KLV-Oldenburg durchaus verständlich. Bedenklich stimmt nur die Tatsache, dass binnen drei Spielzeiten die Passinhaberzahl um 800 Pässe von ca. 10.400 auf ca. 9.600 abgenommen hat. Erkennbares Gegensteuern auf Landes-, Kreis- oder Vereinsebene sind kaum wahrnehmbar. Hier sind alle Beteiligten aufgerufen, sich nicht nur Gedanken um die Zukunft des Friesensports in Oldenburg zu machen, sondern auch zu handeln. Vielleicht ist es an der Zeit, einen Vorstoß in Richtung Reorganisation der Jugendklassen zu wagen. Die Vielzahl der Jugendklassen ist, von einigen wenigen Ausnahmen in größeren Vereinen abgesehen, der Entwicklung im Jugendbereich nicht im zu erwartenden Umfang förderlich. Eine Rückkehr auf die in früheren Zeiten angewandte Zwei-Klassen-Einteilung mit Schülern und Jugendlichen hat ihren Charme und versetzt gerade kleinere Vereine in die Lage, eine erfolgreiche Jugendarbeit auf die Beine zu stellen, zumal die Anzahl der benötigten Betreuer mit nur zwei, maximal drei Alterklassen in 3-Jahres-Schritten, deutlich abnimmt und gerade kleineren Vereinen Möglichkeiten eröffnet. Anmerkung: Ein Blick in die FKV-Hollandkugelmeisterschaften diesen Jahres zeigt auf, dass in der kombinierten Wertung der weiblichen A/B-Jugend drei weibliche B-Jugendliche in Front liegen. Auch die Ergebnisse der FKV-Meisterschaften in Hesel zeigten, dass die direkten Abstände zwischen den Spitzen der einzelnen Altersklassen durchweg gering waren.

Titelverteidiger Schweinebrück peilt den drit-ten Titelgewinn in Folge an.

Landesliga Männer II - Zur neuen Saison hat sich die Landesliga Männer II neu formiert. Leuchtenburg ist neu hinzugekommen - Garms, Portsloge, Grabstede und Wiarden haben dafür dem Männer-II-Spielbetrieb den Rücken gekehrt. Leuchtenburg nahm bereits im vergangenen Jahr Anlauf in der Landesliga Männer II, musste aber im weiteren Saisonverlauf das Team mangels Spielermaterial zurückziehen. In der Sommerpause verzeichnete Leuchtenburg einige Zugänge in Männer II, die ein Durchhalten erwarten lassen. Landesmeister Schweinebrück verlor im FKV-Finale nach Ardorf (2006) auch im zweiten Anlauf, diesmal gegen Pfalzdorf. Mit nahezu unveränderter Mannschaft nimmt Schweinebrück erneut Anlauf auf den Titel uns sieht wie in den Vorjahren Halsbek und Reitland in der ersten Verfolgerrolle. Halsbek will in dieser Saison von Beginn an mit einer starken Mannschaft auftreten und auf den im vergangenen Jahr praktizierten wahlweisen Einsatz von Spitzenwerfern in Männer-I oder -II verzichten. Reitland setzt zur kommenden Saison wieder auf die Extraklasse des Gummidetails. Moorriem konnte sich in den vergangenen Spielzeiten stets wacker schlagen - der Einzug in die Meisterrunde blieb den Stadlandern aber regelmäßig verwehrt. In der neuen eingleisigen Liga und der ausgeprägten Heimstrecke sollte Moorriem bestens bestehen können. Torsholt orientiert sich auch in dieser Saison wieder am Tabellenmittelfeld. Den Ammerländern fehlt eine ausgeprägte Heimstrecke, um dies als Vorteil ins Rennen zu werfen. Bei Ruttel wird man die ersten Begegnungen und die Gesamtentwicklung im Verein abwarten müssen. In den vergangenen Spielzeiten mussten Top-Männer-II-Werfer immer wieder in der Ersten aushelfen. Gelingt eine stabile Mannschaftsaufstellung über den gesamten Saisonverlauf, ist eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte durchaus möglich. Westerscheps pendelte in den vergangenen Spielzeiten zwischen Meisterrunde und Abstiegsrunde. Dem Team stünde in dieser Spielzeit ein überraschender Auftritt gut zu Gesicht.

Prognose: Schweinebrück, Halsbek und Reitland liefern sich ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel. Müssen Reitland und Halsbek nicht erneut in der Ersten aushelfen, ist ein Ausbremsen des zweifachen Meisters Schweinebrück nicht ausgeschlossen. Die große Unbekannte ist Leuchtenburg. Im vergangenen Jahr noch an Ligatauglichkeit vermissen lassend scheint diesmal mehr drin zu sein.

Titelverteidiger Altjührden muss sehen, wie sich die Kräfte in der Landesliga mit der Einrichtung der Landesliga Männer IV verschoben haben.

Landesliga Männer III - Von den 15 Teams in Landes- und Bezirksliga sind noch neun Teams verblieben, die nun einen erneuten Anlauf auf den Landestitel der Männer III nehmen. Eine Prognose ist im Zusammenhang mit der Einführung der Männer-IV-Landesliga schwerlich möglich. Welche Verschiebungen in den Kräfteverhältnissen durch die neue Konstellation entstehen, wird sich erst im Saisonverlauf zeigen. Schweinebrück zog kurz vor Saisonbeginn sein Männer-III-Team aus der Landesliga wegen Aufstellungsprobleme zurück und konzentriert sich in diesem Seniorenbereich nun auf Männer-IV. Aus der letztjährigen Männer-III-Landesliga sind nun Altjührden, Spohle, Halsbek, Reitland, Haarenstroth und Torsholt dabei. Aus der ehemaligen Bezirksliga Männer-III stoßen Leuchtenburg, Steinhausen und Grabstede dazu. Die Vereine Schweinebrück, Bohlenbergerfeld, Kreuzmoor, Astede, Ohrwege/Ohrwegerfeld und Zetel-Osterende haben ihre Teams aus dem Männer-III-Spielbetrieb zurückgezogen. Bemerkenswert ist dabei, dass es mit Schweinebrück und Zetel-Osterende zwei Großvereinen nicht gelungen ist, ein Männer-III-Team auf die Beine zu stellen. Der KLV-Oldenburg muss ein Auge auf diese Entwicklung halten, sollte auf Sicht der Männer-III-Spielbetrieb gänzlich aus dem Ligensystem herausbrechen. Damit würde der Antritt, mit der Einrichtung von Seniorenligen freie Spielerplätze in den Hauptklassen zu eröffnen, schlagartig verpuffen, da dann ein komplettes Jahrzehnt nicht im Ligenspielbetrieb Berücksichtigung finden würde und nun in die Hauptklassen mangels Spielmöglichkeiten zurückdrängt. Der KLV-Oldenburg wird sich dann die Frage nach der notwendigen Weitsicht gefallen lassen müssen. Der wesentlich stärker besetzte Ligenspielbetrieb in Ostfriesland hat bislang auf die Einrichtung einer Landesliga Männer-IV verzichtet.

Landesliga Männer IV -  In zwei Ausscheidungsrunden im Juli diesen Jahres ermittelte der KLV-Oldenburg die Startliste für die erste Landesliga Männer-IV. Im Vorfeld der Ausscheidung zwischen den Spielzeiten war ein Ansturm auf die neue Spielklasse prognostiziert worden. Von den ursprünglich 17 Meldungen zogen dann noch 12 in den Vergleich, von denen letztendlich acht die neue Landesliga Männer IV bilden. Warum hier die Chance vertan wurde, von vornherein auf 10er-Ligenstärke zu setzen, bleibt verborgen. Zum Auftakt konnten sich Teams der Vereine Grabstede, Schweinebrück, Zetel-Osterende, Halsbek, Leuchtenburg, Hohenkirchen, Obenstrohe und Kreuzmoor für die neue Spielklasse qualifizieren. Im Rückblick auf die zurückliegenden Jahre ist wohl dem Team aus Halsbek die größte Chance auf den Titel einzuräumen.

 

Aufsteiger Moorriem sieht sich nach dem erstmaligen Einzug in die Landesliga übermachtiger Konkurrenz gegenüber.

Frauen - Landesliga - Drei Titelgewinne in Folge, eine knapp verpasste FKV-Meisterschaft und ein reichhaltiger Fundus an erfahrenen Boßlerinnen und aufstrebenden Nachwuchskräften stempelt Titelverteidiger Schweinebrück erneut zum Favoriten ab. Für die beiden Absteiger Haarenstroth und Halsbek sind Moorriem (Süd-Ost) und Zetel-Osterende (Nord-West) in die Landesliga aufgestiegen. In der vergangenen Spielzeit sorgte Ruttel für Furore und sicherte sich die Vizemeisterschaft. Herausragend dabei der Erfolg bei Meister Schweinebrück im knackigen Nachbarschaftsduell. In dieser Spielzeit sind die Kontrahenten ob der letztjährigen Stärke der Ruttelerinnen vorgewarnt und werden die Trauben für Ruttel deutlich höher hängen wollen. Mit der erstmaligen Teilnahme an der FKV-Finalrunde setzte Ruttel im Frauenbereich für den Verein einen Meilenstein. Kein Grund aber, sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen. Wie schnell die Luft in der Landesliga dünner werden kann, musste am Ende der vergangenen Spielzeit Absteiger Haarenstroth leidvoll erfahren. Nach dem ebenfalls erstmaligen Einzug in die Finalrunde der je drei besten oldenburgischen sowie ostfriesischen Mannschaften hieß es in der folgenden Saison Abstieg. Seit der Saison 2003/2004 spielt Kreuzmoor stets eine tragende Rolle in der Landesliga mit vier FKV-Finalrundeneinzügen nach zwei Vizemeisterschaften und zwei dritten Plätzen. In den beiden zurückliegenden Spielzeiten konnte Kreuzmoor in der Wesermarsch Serienmeister Reitland den Rang ablaufen und sich jeweils vor den ewigen Konkurrentinnen platzieren. Mit einer guten Mischung aus erfahrenen Spielerinnen und jungen Nachwuchskräften ist Kreuzmoor auch in dieser Saison eine gute Rolle in den Top3 zuzutrauen. In den 80er- und 90er-Jahren holte Reitland Titel in Serie, hat sich in den letzten drei Jahren aber eine Auszeit gegönnt. In der ewigen Landesliga rangiert Reitland nur noch drei Zähler vor Schweinebrück und läuft in dieser Saison Gefahr, die Spitzenposition an den amtierenden Meister zu verlieren. Der Auszeit sollte es nun genug sein und der Weg zurück in die Spitze der Landesliga schnell gefunden werden. Nach Top-Platzierungen in den Spielzeiten 2001/2002 und 2002/2003 mit der Finalrundenteilnahme ist wieder Lethargie in Westerscheps eingekehrt. Der richtige Zug zur Spitze fehlte in den letzten vier Spielzeiten und ein Dümpeln im Mittelfeld, teils sogar in der Abstiegszone, trotz gutem Spielerpotenzial standen für Westerscheps zu Buche. Gelingt es dem Team, diese Schleife mit Siegen zu verlassen, ist den Schepserinnen in dieser Saison durchaus wieder mehr zuzutrauen. Bredehorn sprang in der letzten Spielzeit dem Abstieg im letzten Moment mit einem Kraftakt gegen Haarenstroth von der Schippe. Gelingt es der Mannschaft, mit dem notwendigen Glauben an sich und die eigenen Stärken sich frühzeitiger aus dem Tabellenkeller herauszuhalten, ist ein guter Mittelfeldplatz im Bereich des Möglichen. Aufsteiger orientieren sich zumeist erst einmal zu Saisonbeginn auf die untere Tabellenregion. Für Zetel-Osterende und Moorriem wird der Klassenerhalt vorrangiges Ziel sein. Zetel-Osterende pendelte in den letzten zehn Spielzeiten zwischen Landesliga und Bezirksliga hin und her. Vier Spielzeiten Landesliga stehen sechs Spielzeiten in der Bezirksliga gegenüber. Genug Erfahrung also, sich im engen Spiel in der Landesliga zurecht zu finden. Moorriem schlägt erstmals das Kapitel Landesliga auf. Nach mehreren vergeblichen Anläufe platzte in Moorriem in der vergangenen Spielzeit endlich der Knoten und der Aufstieg in die Landesliga wurde perfekt gemacht. Erfahrungsgemäß zahlen Neulinge gerade zu Saisonbeginn zunächst Lehrgeld. Hält diese Phase für Moorriem nicht zu lange an, ist der Klassenerhalt für die Mooriemerinnen ein Thema.

Prognose:  Schweinebrück hat von Beginn an wieder einen Lauf und sichert sich erneut den Titel. Ruttel muss sich mehr strecken als in der vergangenen Saison, kann sich aber am Ende wieder in den Top3 etablieren. Kreuzmoor und Reitland liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den dritten Finalrundenplatz - können Schweinebrück aber nicht nachhaltig unter Druck setzen. Nach dem Gesetz der Serie kämpft Westerscheps in diesem Jahr wieder mehr gegen den Abstieg - es sei denn, der Mannschaft gelingt es, die Serie nachhaltig zu durchbrechen. Bredehorn steht gegen Zetel-Osterende und Moorriem von Beginn an unter Druck.

Sandelermöns will an der Spitze für Furore sorgen.

Bezirksliga Nord-West  -  Die Bezirksliga Nord-West blieb aus der vorangegangenen Saison von einem spielstarken Absteiger verschont - Haarenstroth und Halsbek kommen aus dem Süd-Ost-Bereich und stiegen in die Bezirksliga Süd-Ost ab. Zetel-Osterende verließ die Bezirksliga durch Aufstieg in die Landesliga - Bockhorn und Neustadtgödens durch Abstieg in die Kreisliga. Aus der Kreisliga kamen mit Moorwarfen, Bockhornerfeld und Bohlenberge gleich drei Aufsteiger hinzu. Durch den fehlenden Landesligaabsteiger entsteht nun ein Vakuum an der Spitze, dass von den Bezirksligisten gefüllt werden will. Hinter Zetel-Osterende verpasste ex-Landesligist Sandelermöns knapp den Aufstieg in die Landesliga. Kann Sandelermöns nun die Favoritenrolle füllen, oder spielt Steinhausen die erste Geige? Lachender Dritte im Bunde könnte aber auch die zweite Vertretung aus Schweinebrück sein. Das Team hat nach dem Aufstieg an Erfahrung gewonnen und ist gefestigt genug, mit dem reichhaltigen Spielfundus im Hintergrund nun den Angriff auf die Spitze zu wagen. Ein Novum, sollte am Ende tatsächlich der Titel herausspringen. Schweinebrück wäre dann mit zwei Teams in der Landesliga vertreten - das aktuelle Regelwerk verhindert derartige Situation grundsätzlich nicht. Wiefels holte in der vergangenen Saison seine Frauen-II-Werferinnen in die Erste zurück und konnte prompt wieder an der Spitze mithalten. Ob es zum ganz großen Wurf langt bleibt dennoch fraglich. Grabstede konnte in der vergangenen Spielzeit der Liga keinen Stempel aufdrücken und beendet mit zwei Zählern vor den Abstiegsplätzen die Saison. Der Trend der vergangenen Spielzeit lässt nicht unbedingt eine deutliche Verbesserung für die neue Saison erwarten.

Prognose: An der Spitze entbrennt ein Dreikampf um die Führung zwischen Steinhausen, Sandelermöns und Schweinebrück II ein enger Positionskampf. Wer im direkten Vergleich die Punkte setzen kann, wird am Ende vorne stehen. Die drei Aufsteiger Moorwarfen, Bockhornerfeld und Bohlenberge machen die beiden Aufsteiger unter sich aus. Wiefels und Grabstede bilden das schmale Mittelfeld und glänzen hier und da mit gelungenen Spielen gegen das Spitzentrio.

Haarenstroth findet sich unerwar-tet in der Bezirksliga wieder und ist nun mit Mitabsteiger Halsbek Favorit auf den sofortigen Wie-deraufstieg.

Bezirksliga Süd-Ost - Durch den Abstieg von Haarenstroth und Halsbek aus der Landesliga, dem Aufstieg von Moorriem in die Landesliga sowie dem Aufstieg von Augusthausen und Esenshamm in die Bezirksliga mussten mit Rosenberg, Seefeld und Spohle gleich drei Teams die Bezirksliga durch Abstieg in die Kreisliga verlassen. Die Favoritenrolle gebührt erfahrungsgemäß den Landesligaabsteigern. Haarenstroth und Halsbek werden vorrangig um den sofortigen Wiederaufstieg in die Landesliga rangeln. Haarenstroth möchte gern den unerwarteten Abstieg als "Betriebsunfall" abtun und sich am Ende vor Halsbek durchsetzen. Stollhamm und Schweewarden mussten in der vergangenen Saison deutlich Moorriem den Vortritt lassen. Mit den beiden Landesligisten vor sich wird es für beide schwer, erneut so erfolgreich wie in der vergangenen Saison zu Werke zu gehen. Beide zählen mit Roggenmoor-Klauhörn und Delfshausen zum breiten Mittelfeld der Spielklasse. Stollhamm schaffte nach dem Landesligaabstieg aus der Saison 2005/2006 nicht auf Anhieb den sofortigen Wiederaufstieg und sieht nun das Ziel Landesliga mit dem Zugang der beiden Landesligaabsteiger in noch weitere Ferne entfliegen. Die beiden Aufsteiger Augusthausen und Esenshamm stehen in der Bezirksliga vor einem schweren Jahr. Ausgemachte Schwächen bei den etablierten Teams sind nicht zu erkennen und so wird eine gehörige Portion Glück notwendig sein, um in das Tabellenmittelfeld sich rettend abzusetzen.

Prognose:  Die beiden Landesligaabsteiger Haarenstroth und Halsbek machen das Titelrennen unter sich aus. Stollhamm, Schweewarden und Roggenmoor-Klauhörn bilden das Tabellenmittelfeld. Delfshausen sieht sich von Beginn an von den beiden Aufsteigern Augusthausen und Esenshamm unter Druck gesetzt, schafft aber den Klassenerhalt. Die beiden Aufsteiger erliegen dem übermächtigen Druck der Konkurrenz und steigen wieder in die Kreisliga ab.

Delfshausen sieht sich hinter Serienmeister Schweinebrück in der ersten Verfolgerrolle.

Landesliga Frauen II - Zur neuen Saison hat Zetel-Osterende ein Team gemeldet. Die nunmehr zehn Teams in der Landesliga starten in der kommenden Saison in zwei Vorrunden sowie anschließender Meister- bzw. Platzierungsrunde. Trotz der negativen Erfahrungen aus diesem Spielsystem in drei Spielzeiten Landesliga Männer-II konnte Spielleiter Erich Kuhlmann die startenden Teams nicht davon überzeugen, in einer eingleisigen Landesliga Frauen-II zu starten. Titelfavorit ist erneut Schweinebrück, das in der vergangenen Saison mit Landes- und FKV-Titelgewinn glänzte. Das Team geht in altbewährter Aufstellung wieder an den Start und gönnt sich damit den Luxus, auf die startberechtigten Top-Werferinnen aus der Ersten, Helke Altona und Ute Draschba, zu verzichten. Dies ist verständlich, zumal das Team sich bislang als wurfstarkes und eingespieltes Quartett präsentierte. In den vergangenen Spielzeiten war allein Delfshausen in der Lage, dem Meister ansatzweise Paroli zu bieten. Für den Sprung an die Spitze reichte es indes nicht mehr. Liganeuling Zetel-Osterende ist die große Unbekannte im neuen Spiel. Die weiteren Ligisten werden sich untereinander wieder die Punkte zu nehmen verstehen und den Zug zur Spitze vermissen lassen.

Prognose:  Die Titelvergabe führt auch in dieser Saison wieder nur über Schweinebrück. Wie in der vergangenen Spielzeit wird schon früh in der Saison Langeweile eintreten. Da wirkt auch die Teilung der Liga in zwei Gruppen nicht Spannung fördernd.

 

Prognose = die Ermittlung einer Rangfolge, basierend auf statistischen Werten und Wahrscheinlichkeiten. Es bleibt jedem Verein überlassen, die Prognose im Saisonverlauf zu widerlegen - Viel Erfolg.  friesensport.de-Redaktion